Die Geschichte der

St. Josef-Schützenbruderschaft Scharfenberg 1820 e. V.

Der Scharfenberger „Schützenverein“, wie er im allgemeinen Sprachgebrauch noch heißt, ist nach Brilon der älteste Schützenverein des ehemaligen Kreises Brilon.

Im Jahr 1822 fordert die Regierung in Arnsberg von dem Briloner Landrat v. Droste-Padberg eine Aufstellung der Orte an, in denen ein Vogelschießen stattfindet. Denn es heißt weiter: „...Es sind Beschwerden darüber angekommen, dass hier und da Schießübungen, insbesondere das stattfindende Vogelschießen auf dem platten Lande in unmäßige, schwelgerische Trunkgelage ausgeartet seien und oft mehrere Tage hintereinander fortdauerten...“.

Die Regierung hatte die Gründung von Schützenvereinen sogar angeregt, nach den Kriegswirren unter Napoleon sollte über die Gründung solcher Vereine Harmonie und Geselligkeit wieder im Vordergrund stehen. Doch in einigen Orten des Landes ist es zu „Missbrauchs des Alkohols“, schweren Schlägereien und Gefahr durch übermütiges Schießen gekommen.

So fordert der Landrat alle Schultheißen des Kreises zum Bericht auf. Hierbei stellt sich heraus, dass Scharfenberg das einzige Dorf ist, in dem ein Vogelschießen stattfindet, denn „... Hier haben die jungen Gesellen seit 3 Jahren jeden 1ten Sonntag im Mai das Vogelschießen geübt...“ antwortet Schultheiß Enders. Von den übrigen Dörfern erfolgt eine negative Meldung.

Der älteste Nachweis eines Königs ist die Inschrift auf dem silbernen Schild der Königskette von 1822, dessen Name nicht festzustellen ist, er muss aus den Kreisen des damaligen adeligen Gutsbesitzers v. Ledebur kommen.

Nach dem Krieg von 1870/71 und der Reichsgründung nimmt der Wohlstand zu und die Schützenvereine erleben einen allgemeinen Aufschwung, in vielen Orten werden Schützenhallen gebaut. Scharfenberg kauft im Jahr 1891 einen gebrauchten großen Holzschuppen eines Zementwerkes in Geseke, Besitzer ist die Fa. Kohle & Co. in Bestwig. Doch 10 Jahre später beschließt man, ein richtiges „neues Schützenzelt zu bauen“, diese Halle ist der Ursprung der heutigen Schützenhalle nach zahllosen Umbauten, Renovierungen und Erweiterungen bis zu ihrem jetzigen Zustand.

Im Jahr 1830 heißt es über die Zahl der Mitglieder: „36-40 Mann (nicht immer gleich)“, heute zählt der Verein 600 Mitglieder. Die ausführliche Geschichte des Vereins ist in dem Buch zum 175-jährigen Jubiläum im Jahr 1995 zu lesen mit dem Titel: „Schützenverein Scharfenberg 1820 – 1995.“